Kooperation und Integration

Bere­its seit dem 02.11.2000 beste­ht zwis­chen der Grund­schule Hirschfeld und der Schule mit dem Förder­schw­er­punkt geistige Entwick­lung Hirschfeld eine Koop­er­a­tionsvere­in­barung:

„Hand-in-Hand“ — durch Koop­er­a­tion zur Inte­gra­tion

Durch die neu geschaf­fe­nen gün­sti­gen räum­lichen Bedin­gun­gen eines gemein­samen Schul­ge­bäudes bei­der Schulen bietet sich eine Inten­sivierung der gemein­samen Zusam­me­nar­beit an. Aus der Menge der möglichen For­men erscheint uns die Koop­er­a­tion als geeignetes Mit­tel. Koop­er­a­tion ist eine Form der Inte­gra­tion, wie sie in der Schl­VO § 3, Abs. 1, Pkt. 4 fest­gelegt wurde. Sie hat das vornehm­liche Ziel der gegen­seit­i­gen sozialen Akzep­tanz und Sol­i­dar­ität aller Koop­er­a­tionspart­ner. Der Stig­ma­tisierung Behin­dert­er wird damit ent­ge­gen gewirkt. „Koop­er­a­tive For­men der Förderung und Unter­rich­tung an Schulen für Behin­derte und all­ge­meinen Schulen erschließen allen Beteiligten Möglichkeit­en zur wech­sel­seit­i­gen Annäherung und zur Erfas­sung von mehr Selb­stver­ständlichkeit im Umgang miteinan­der.“ (KMK-Empfehlun­gen)

Was bewirkt Koop­er­a­tion:

  • mehr Offen­heit für andere
  • Abbau von Vorurteilen und Auf­bau von Tol­er­anz
  • Verbesserung des Sozialver­hal­tens und Stärkung der eige­nen Per­sön­lichkeit
  • Ler­nen des Umgangs mit behin­derten bzw. nicht-behin­derten Men­schen
  • Über­win­dung von Berührungsäng­sten
  • Ans­porn durch Fähigkeit­en der anderen Schüler

Wie kann diese Koop­er­a­tion funk­tion­ieren?

Grund­lage für das Gelin­gen ist die Anerken­nung der koop­er­a­tiv­en Erziehung, Unter­rich­tung und Förderung durch Eltern, aller Päd­a­gogen bei­der Schu­larten und nicht zulet­zt durch die Schüler­schaft selb­st. Das hat die Kon­se­quenz der Gle­ich­berech­ti­gung aller Beteiligten. Die Zusam­me­nar­beit bein­hal­tet in ihrer Gesamtheit ver­schiedene Erziehungs­for­men, die sich wech­sel­seit­ig durch­drin­gen: Das Miteinan­der und Nebeneinan­der der behin­derten und nicht­be­hin­derten Schüler existiert genau­so wie deren Tren­nung auf­grund spezieller Erfordernisse.

Koop­er­a­tion mit Eltern

Zur Ver­wirk­lichung des inte­gra­tiv­en Vorhabens in Form der Koop­er­a­tion ist die Zusam­me­nar­beit mit den Eltern der Schüler bei­der Schulen unabläs­sig. Nur durch deren Unter­stützung und Akzep­tanz, auch über die Schwelle des Schul­tores hin­aus, kann Koop­er­a­tion gelin­gen.
Die Befra­gung der Eltern in Eltern­aben­den und Schulkon­feren­zen sowie die engagierte Arbeit der Eltern­sprech­er zeigen eine bre­ite Aufgeschlossen­heit, aber auch skep­tis­che Hin­ter­fra­gung gegenüber unserem Koop­er­a­tionsan­liegen. Dies verdeut­licht die Notwendigkeit ein­er recht umfassenden Aufk­lärungsar­beit zur Koop­er­a­tionss­chule. Infor­ma­tion­sar­beit find­et in Form gemein­samer Zusam­menkün­fte einiger Mit­glieder der Schulkon­feren­zen bei­der Ein­rich­tun­gen statt.
Entschei­dend dabei ist das Ver­ständ­nis für die Funk­tion­sweise bei­der Schulen: Die Grund­schule arbeit­et lernzielo­ri­en­tiert, sie hat gemein­same Klassen­ziele und sie ver­mit­telt die Unter­richtsin­halte nach vorgegebe­nen Stoff­plä­nen, die sie mit stan­dar­d­isierten Arbeitsmit­teln anbi­etet. Die Leis­tungsmes­sung erfol­gt durch Zen­suren. In der Schule mit dem Förder­schw­er­punkt geistige Entwick­lung Hirschfeld erfol­gt der Unter­richt schüleror­i­en­tiert und er richtet sich nach indi­vidu­ellen Zie­len, die anhand von indi­vid­u­al­isierten Förder­plä­nen mit (z. T.) speziell ange­fer­tigten Arbeitsmit­teln ver­wirk­licht wer­den. Die Leis­tungsmes­sung erfol­gt durch Entwick­lungs­berichte.
Dem Ziel der „Aufk­lärung“ der Eltern wird außer­dem mit­tels Infor­ma­tionsver­anstal­tun­gen sowie durch Mit­teilun­gen an die Eltern im Eltern­brief der Grund­schule und in der Schulzeitung der Schule mit dem Förder­schw­er­punkt geistige Entwick­lung Hirschfeld Rech­nung getra­gen. Die Informiertheit der Eltern ist gle­ichzeit­ig Bedin­gung, diese umfassend in schulis­che Belange einzubeziehen. Die Mitar­beit der Eltern an geplanten Pro­jek­ten, die Umset­zung neuer Ideen der Eltern im Schu­lall­t­ag, aber auch die Teil­nahme an außerun­ter­richtlichen Ver­anstal­tun­gen (z. B. Exkur­sio­nen, Wan­dertage, Schul­land­heimaufen­thalte) sollen ein Indika­tor für die Koop­er­a­tion auf der Ebene „Eltern — Schule“ sein.

Koop­er­a­tion in Form von Pro­jek­ten

Der Schw­er­punkt der möglichen Koop­er­a­tionsak­tio­nen wird auch weit­er­hin die Pro­jek­tar­beit sein. Pro­jek­te bein­hal­ten fächerüber­greifende Lern­stoffe, die oft außer­halb des Klassen­z­im­mers in leben­sprak­tis­chen, möglichst realen Sit­u­a­tio­nen ver­mit­telt wer­den sollen. Sie eignen sich her­vor­ra­gend zur Zusam­me­nar­beit bei­der Schul­for­men, wobei diese auf Klassen- oder Schulebene durchge­führt wer­den kön­nen.
Zur Tra­di­tion gewor­dene Aktiv­itäten sind u. a.:

  • gemein­same Schu­lauf­nah­me­feiern
  • gemein­samer Früh­jahr- und Herb­st­lauf
  • Schulfest
  • Mar­tin­stag
  • Wei­h­nachtsvor­bere­itun­gen
  • Schülerkonz­erte

Für das Gelin­gen von Pro­jek­ten sind inten­sive, gemein­same Vor­bere­itun­gen aller Beteiligten, oft ein­schließlich der Eltern, nötig. Jed­er einzelne The­men­bere­ich bein­hal­tet eine Vielzahl von Ansatzpunk­ten für die the­ma­tis­che Arbeit und kann beliebig mit Inhalt gefüllt wer­den.

Koop­er­a­tion im Unter­richt

Ein zeitweise gemein­samer Unter­richt wird vor­wiegend in kog­ni­tiv weniger dominierten Fäch­ern wie Schul­gar­ten, Werken, Heimatkunde/Sachkunde, Musik und Zeich­nen sowie als Pro­jek­tar­beit real­isier­bar sein.
Koop­er­a­tion im Unter­richt bedeutet auch, dass im Einzelfall bei vor­liegen­der Teil­be­fähi­gung Schüler der Schule mit dem Förder­schw­er­punkt geistige Entwick­lung Hirschfeld ziel­gle­ich am Unter­richt der Grund­schule vorüberge­hend stun­den­weise teil­nehmen.
Die Schule mit dem Förder­schw­er­punkt geistige Entwick­lung Hirschfeld kann den Grund­schülern mit Lern­schwierigkeit­en (z. B. bei Teilleis­tungss­chwächen u. a.) Förderun­ter­richt anbi­eten. Dieser ist nicht zu ver­ste­hen als „Nach­hil­fe­un­ter­richt“ für ver­säumten oder nicht bewältigten Lern­stoff, son­dern dient der Schaf­fung von Lern­vo­raus­set­zun­gen (z. B. Wahrnehmungss­chu­lung, Konzen­tra­tionstrain­ing, Motorikschu­lung u. a.).
Eine weit­ere Möglichkeit ist die Koor­di­na­tion der an unser­er Schule täti­gen Fachkräfte auch für Grund­schüler.

Koop­er­a­tion in der Freizeit

Die Kom­plex­ität des Begriffes der Koop­er­a­tion lässt eine Vielzahl von Aktiv­itäten auch im freizeitlichen Bere­ich zu. Neben den bere­its oben genan­nten Beispie­len wer­den in Zukun­ft weit­er­hin Höhep­unk­te im Schulgeschehen gemein­sam began­gen und gefeiert. Die Liste der gemein­samen Feste gilt es zu erweit­ern und bere­its beste­hende Tra­di­tio­nen beizube­hal­ten.
Weit­er­hin soll­ten der wahloblig­a­torische Unter­richt der Schule mit dem Förder­schw­er­punkt geistige Entwick­lung Hirschfeld für Grund­schüler und die Inter­es­sen­ge­mein­schaften des Hort­es der Grund­schule für Förder­schüler durch­läs­sig und zugänglich wer­den.
Durch größere räum­liche Vari­abil­ität wird den Schülern in ihrer Freizeit der Weg geeb­net, sel­ber zu entschei­den, ob sie Kon­tak­te zu ihren Mitschülern wün­schen oder ob sie sich vom Trubel des Schu­lall­t­ages zeitweilig zurückziehen wollen — ein wesentlich­es Kri­teri­um auf dem Weg zur gegen­seit­i­gen sozialen Akzep­tanz.

Weit­ere Koop­er­a­tions­möglichkeit­en

Koop­er­a­tion bezieht aber auch all die Per­so­n­en und Insti­tu­tio­nen mit ein, die an unser­er Schule arbeit­en und/oder eine Verbindung zu unser­er Schule haben. Sie hat gemein­sames Pla­nen und Han­deln zur best­möglichen Förderung unser­er Schüler zum Ziel und verbessert unsere Arbeits­be­din­gun­gen und ‑ergeb­nisse.